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Wie jeder weiß, blieb auch Düsseldorf im zweiten Weltkrieg nicht von Luftangriffen der Alliierten verschont.

Zum Schutz der Zivilbevölkerung wurden an vielen Stellen etliche Hochbunker errichtet, Einige von ihnen prägen noch heute das Stadtbild und werden auch noch für verschiedenste Zwecke genutzt.

Einer dieser in Stahlbeton gegossenen Zeitzeugen ist der Paulsmühler Hochbunker in Benrath.

Der heute denkmalgeschützte Bunker wurde von 1940 – 1941 errichtet. Es war ein dreigeschossiger unverputzter Baukörper über rechteckigem Grundriss von 19 x 41 Meter mit Satteldach. Er wurde in Rohrstahlkonstruktion ausgeführt und hatte zwei Obergeschosse, die jeweils in 40 Kabinenuntergliedert waren.

Im Erdgeschoss befanden sich allgemeine Nutzungsräume wie Aus- und Ankleideräume, Duschen Liege und Behandlungsräum sowie einen Raum für den Bunkerwart,

Der Bunker war konzipiert für 600 Personen, doch bei Alarm suchten bis zu 4000 Benrather Schutz in den Räumen. 

Bunker Paulsmühle , Paulsmühlenstraße 51, 40597 Düsseldorf

Heute ist der Weltkriegs-Bunker Dank der „Paulsmühler Jecken“ ein Event-Location-Bunker


Der Karnevalsverein zog 1976, mit einem langfristigen Mietvertrag mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in der Tasche, in den Luftschutzbunker ein und wandelte ihn mit viel Engagement und Hingabe über die Jahre hinweg zu einer angesagten Partylocation um.

Die Einnahmen aus den vom Verein organisierten Veranstaltungen dienen ausschließlich der Finanzierung der notwendigen Arbeiten zur Erhaltung des Bunkers.
Jährlich fallen ca. 35.000 Euro Kosten an!!!


Der mehrstöckige Hochbunker ist aber nicht nur eine Partylocation

Eine Etage wurde im originalen Zustand belassen, um die Geschehnisse während des zweiten Weltkriegs für die Besucher greifbarer zu machen.


Auch wir haben am 12.10.2025 das Angebot von Michael Geier, dem Vorsitzenden der Interessengemeinschaft-Pauls-Mühler Jecke 1975 e.V. genutzt, einen Gang durch den Bunker zu machen.

Bevor wir einen Blick auf den historisch original verbliebenen Teil des Bunkers werfen konnten, setzte uns Michael über die technischen Daten des Bunkers in Kenntnis, las uns aus einer Benrather Schulchronik aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges vor und komplettierte die damaligen Geschehnisse mit Daten zu den Bombeneinschlägen.

Unsere Frühstückstafel im großen Saal

Nachdem wir von der oberen Etage einen Blick auf den Saal werfen durften, den Bunker-Bau  von außen betrachtet haben und den Gang mit den ehemaligen Klassenzimmern entlang gelaufen waren bis hin zu der Werkstatt der Wagenbauer des Karnevalvereins,

Werkstatt Karnevalwagenbau

präsentierte und erklärte uns Michael die  „historischen“ Etage des Bunkers.

Dort konnten wir funktionierende Generatoren und ein Notstromaggregat in Form eines Junkers Flugmotors bestaunen.

Michael erzählte uns, dass 14 Tonnen Schott und Müll aus dem Bunker geschafft werden mussten um den Maschinenleitstand freizulegen.

Außer den Maschinen gab es dort noch viele Fotos und Propaganda-Plakate aus dem zweiten Weltkrieg zu sehen.

Sie vermitteln einen authentischen Eindruck aus dieser Zeit.

Der Gang durch den Bunker selbst, ließ uns zudem nachempfinden, wie sich die Menschen während ihres Aufenthaltes dort gefühlt haben müssen.

Unser Rundgang endete dort, wo er begann – im großen Saal.

Michael gab uns Gelegenheit die Reste von seinem uns zuvor kredenzten leckerem Frühstück zu verspeisen.

Er dankte zum Abschluss Jürgen für seine tatkräftige Hilfe, die darin bestand „Jo“ zu rufen, wenn er als jeweils Letzter der Gruppe die Räumlichkeiten verlassen hat.🤣🤣🤣

Und uns als Gruppe dankte er für unser gezeigtes Interesse, trotz unserem Gequassel.😉

Natürlich bedankten auch wir uns bei Michael – MIT ABLAUS UND EINER SPENDE !

Nach dem Verlassen des Bunkers betrachteten wir noch einmal dessen Frontseite.
Wie uns Michael sagte, verdankt der Bunker den bunten Streifen auf dem grauen Beton seinen Denkmalschutz. Es handelt sich hierbei um ein Wandbild des  Urdenbacher Künstlers Cl-An Barthelmess.  

Wer hätte das gedacht? Die sich darauf verewigten Grafit Sprüher sicher nicht!