Im Juli fand mit 12 ZWARlern Immigrath und 2 ZWARlern Mitte unsere geplante Besichtigung der Henrichshütte Hattingen statt.
In einer guten Stunde waren wir flott über die Autobahn am Ziel unserer Hochofenreise.
Die HENRICHSHÜTTE Hattingen ist ein ehemaliges Hüttenwerk welches heute als Museum betrieben wird. Unser Gästeführer Lars Friedrich nahm uns sofort bei Ankunft in Empfang und führte uns über das große Areal. Sehr anschaulich brachte er uns die Geschichte der Henrichshütte nahe. Im Jahr 1854 wurde das Werk von Graf Henrich zu Stolberg gegründet und 1855 der erste Hochofen angeblasen. 130 Jahre bestimmte die Hütte die Geschichte der Stadt Hattingen und das Leben der Einwohner. Bis zu sechs Hochöfen waren seit der Errichtung gleichzeitig in Betrieb. Über Blüte – aber auch Krisenzeiten bis hin zu den häufigen Besitzerwechsel hat die Hütte alle Höhen und Tiefen mitgemacht.
Im Februar 1987 verkündete der Vorstand des letzten Besitzers, der Thyssen Stahl AG, das AUS der Henrichshütte. Es drohte erstmals eine Massenentlassung in der Stahlindustrie. Auch nachdem sich 30.000 Menschen auf dem Markplatz in Hattingen versammelten, 5.000 Mitarbeiter in einer Menschenkette um die Hütte demonstrierten und die Frauen mit einem fünftägigen Hungerstreik Widerstand leisteten, die Hütte wurde stillgelegt, der letzte Hochofen ausgeblasen. Man konnte aber mit diesen Maßnahmen erreichen, dass ein Sozialplan für die Mitarbeiter erstellt wurde. Heute kann man an den lebensgroßen Portraits von einhundert Hüttenleben vorbeigehen.
Nach dem Rundgang durch das Gelände führte uns der Weg zum Herz der Hochofenanlage, der Gießhalle. Hier wurde aus Erz, Koks und Kalk flüssiges Roheisen. Besonders hier wo das 1.400 Grad heiße Eisen abgestochen wurde, bekam man eine Vorstellung von der schweren und gefährlichen Arbeit der Schmelzer.
Mit dem Aufzug ging es dann auf den 55 m hohen und ältesten Hochofen im Revier.
Von hier oben hatte man einen tollen Ausblick auf das Hüttengelände und die Landschaft rundherum.
Nach der Führung erkundeten wir auf eigene Faust das Gelände. Auch für Fotofreunde ein tolles Areal. Zwischen den alten Eisenkonstruktionen hat die Natur nach der Schließung wieder den Weg auf das Gebiet gefunden hat.
Nachdem wir uns vieles angesehen und fotografiert hatten, meldete sich der kleine Hunger und der große Durst. Wir machten uns auf den Weg in die Altstadt von Hattingen. Hier schieden sich die Geister, die einen zogs zum Griechen die anderen zur Hausmannskost.
Aber am Ende trafen sich dann alle zum gemeinsamen Rundgang durch Hattingen. Ein Städtchen das immer wieder mit seinen schönen alten Häusern begeistert.
Den Abschluss machten wir mit einem leckeren Eis auf die Hand und fuhren dann nach einem gelungenen Tag nach Hause.